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26. August 2011, 19.00 Uhr

Centrul Cultural German

Der 20. Juli


 

Regie: Falk Harnack, 97 Min.

Mi, 30.03., 19 Uhr

Einführung Josef Johannes Schmid

Adlig, für Heldenmut im Krieg geehrt, für seine Ideale gestorben

– Claus Schenk Graf von Stauffenberg scheint der perfekte Held zu

sein. Der missglückte Bombenanschlag der Generäle auf Hitler

erleichterte vielen Deutschen ihr Gewissen, indem er bewies, dass

es den patriotischen Widerstand gab. Andere Widerstandsgruppen,

Kommunisten oder Christen, hatten es wesentlich schwieriger mit der

Anerkennung ihrer Leistung. Stauffenberg eignete sich so

hervorragend zum Helden, dass man bereits in den 50er Jahren gleich

mehrfach seine Geschichte filmisch umsetzte – und bis heute damit

fortfährt, wie man an Bryan Singers „Valkyrie“ (USA 2008) mit Tom

Cruise sehen kann.

Regisseur Falk Harnack (1913-1991) näherte sich dem Thema fast

dokumentarisch. Nicht nur deshalb ist „Der 20. Juli“ eine echte

Besonderheit des deutschen Kinos der 50er Jahre. Harnack, selbst im

Widerstand gegen Hitler aktiv, nutzte seine exzellente Kontakte zu

ehemaligen Widerstandskämpfern zur Recherche. So ist ihm womöglich

der erste deutsche Heldenfilm nach dem Krieg gelungen, in einer

Zeit, da deutsches Heldentum noch böse Erinnerungen

hervorrief.