Ob übers Radio, übers Fernsehen oder aus dem Internet –
Rap-Musik ist heute aus dem Leben vieler junger Erwachsener nicht
mehr wegzudenken. Aber für viele von ihnen ist diese Musik nicht
allein zum Hören da - immer mehr Jugendliche greifen auch selbst zu
Stift und Papier, um ihre Gedanken und Gefühle im Rap festzuhalten
und dann vorzutragen. Warum also sollte es nicht möglich sein, mit
Rapmusik auch die deutsche Sprache fremdsprachlichen Jugendlichen
näherzubringen?
Diese Frage stellten sich auch Jonas Renner und Martin Schuck
und entwickelten daraus einen Workshop, der vom 22. bis zum 23.
September 2009 unter dem Motto „Deutsch lernen mit Rap“ in
Klausenburg stattfand. Er richtet sich an Jugendliche, die bereits
über Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen, und Interesse daran
haben, diese mit der Arbeit an eigenen Rap-Texten auch einmal
praktisch anzuwenden und gleichzeitig zu verbessern. Nach einigen
Informationen zur Entwicklung der Rap- und Hip-Hop-Kultur seit
Mitte der 70er Jahre bis heute mit Bildern, Musik- und
Videobeispielen ging es um Fragen wie: Wie sind Rap-Texte
strukturiert und aufgebaut? Was ist ein guter Rap-Vortrag? Welche
unterschiedlichen Formen gibt es? Danach sollten die Teilnehmer
mithilfe bekannter deutscher Rap-Songs einfache Refrains und
Rap-Parts einüben, um sich so an den Rhythmus der Musik und an das
laute und selbstbewusste Vortragen zu gewöhnen; dabei erweiterten
sie ihren Wortschatz auch mit Wörtern und Wendungen, die
tatsächlich aus dem Alltag deutscher Jugendlicher gegriffen sind.
Im Anschluss daran durften die Teilnehmer dann selbst kreativ
werden und auf der Grundlage des bisher Gelernten eigene Rap-Texte
schreiben, die sie auch jederzeit sofort mit dem Mikrofon zu Beats
rappen und so Reime und Rhythmus „ausprobieren“ konnten. Am
Abschluss dieses zweitägigen Workshops wurden die selbst verfassten
Rap-Texte der Jugendlichen vor einem Publikum vorgetragen.Die
beiden Workshopleiter Jonas Renner und Martin Schuck veranstalten
seit 2001 Rap-Workshops sowohl für deutschsprachige Jugendliche als
auch für Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Sie selbst
haben seit etwa 1993 Rap als Ausdrucksform gefunden und seit dieser
Zeit mit verschiedenen Bands deutschlandweit auf Bühnen gestanden.
Anfang 2000 hatten sie schließlich die Idee, ihre Erfahrungen und
ihr Wissen in Form von Rap-Workshops weiterzugeben.