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Fokus

08. Dezember 2021, 18.00 Uhr - 08. Dezember 2021, 19.30 Uhr

Online

Intimate Femicide


_Wann?

08.12.21 | 18:00 EET

 

_Wo?

Online via Zoom

 

_Anmeldungen

> https://bit.ly/IntimateFemicide_OnlineTalk

> Anmeldeschluss: 08.12.21 | 14:00 EET

> Die Diskussion findet auf Englisch statt.

 

Der Begriff „Femizid“ gewinnt weltweit an Aufmerksamkeit; er beschreibt den Mord an einer Frau (oder einer Person, die sich als Frau identifiziert) aus Hass auf ihr Geschlecht. „Intime Femizide“ sind Morde, die von aktuellen oder ehemaligen Partnern begangen werden. Während Medienberichte – die solche Taten meist als „Familientragödien“ oder „Eifersuchtsdramen“ bezeichnen – oft implizieren, dass es sich um Ausnahmetaten handelt, sind intime Femizide in Wirklichkeit ein dauerhaftes Problem mit Wurzeln in unserer Gesellschaftsstruktur. In Deutschland wird ein solcher Mord alle drei Tage verübt, während in Rumänien zwischen 2011 und 2015 durchschnittlich alle zehn Tage ein intimer Femizid begangen wurde. Die Zahl der versuchten Morde liegt noch weit höher. Gemeinsam mit deutschen und rumänischen Expertinnen diskutieren wir diese Verbrechenskategorie und deren Auftreten, Wahrnehmung und Prävention in Deutschland und Rumänien.

 

Die Diskussion ist Teil der 16 Days of Activism for No Violence against Women and Children Campaign der Vereinten Nationen, die in Klausenburg von PATRIR koordiniert wird, und von dem Deutschen Kulturzentrum Klausenburg organisiert. Die Babeș-Bolyai-Universität fördert die Veranstaltung im Rahmen der UBB Cultural Plattform.

 

_Moderatorin

Marlene Pardeller [de] ist Schreibcoachin, Lektorin und freie Filmschaffende. Zuletzt erschien 2018 der Dokumentarfilm «Unter der Haut liegen die Knochen», in dem die Gewalt der Zweigeschlechtlichkeit in Italien und Mexiko untersucht wird. Er gewann beim «Mexico International Film Festival» den Preis für den besten internationalen Dokumentarfilm. Sie ist Mitbegründerin der Initiative #keinemehr und Mitübersetzerin des feministischen Manifests «Abbiamo un piano» der Bewegung Non Una Di Meno aus Italien. Sie ist eine der Autorinnen der ersten Broschüre zum Femizid in Deutschland, die 2020 unter dem #keinemehr Dach in Zusammenarbeit mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung erschienen ist.

 

_Referentinnen

Sina Niemeyer [de] ist eine visuelle Künstlerin aus Deutschland und hat einen Bachelor of Arts in Dokumentarfotografie. Ihre Arbeit fokusiert sich auf Intimität, menschliche Beziehungen und Weiblichkeit. 2018 wurde sie zu einer der vielversprechendsten Newcomerinnen der deutschen Fotografie-Szene auserwählt, ein Jahr darauf wurde sie für den C/O Berlin Talent Award nominiert. Sinas Projekt 'IGNOSCENTIA' über sexuellen Missbrauch von Kindern wurde international ausgezeichnet und weithin gezeigt und wurde 2018 als Monographie von Ceiba Editions veröffentlicht. Für ihr Projekt zum Thema Femizide erhielt sie das Stipendium der VG Bild-Kunst.

 

Diana Meseșan [ro] ist Reporterin bei Libertatea. Sie arbeitete auch für Scena9 und Romania Insider. Weitere Kooperationen waren Balkan Insight, Politico oder DoR. Ihre Geschichten konzentrieren sich auf die reproduktiven Rechte von Frauen, Migration, Arbeit oder marginalisierte Gesellschaftsgruppen. Sie hat untersucht, wie Behörde und bestimmte Communities auf geschlechtsspezifische Gewalt reagieren und wie sie den Kreislauf der Gewalt weiter folgen. Eine ihrer Geschichten analysiert, wie einige der Programme zur Bekämpfung sexueller Gewalt nur auf dem Papier existierten, ohne praktische Wirkung.

 

_Illustration

Roma Gavrilă [ro] arbeitet in Cluj-Napoca als freiberufliche Illustratorin und Comiczeichnerin. In den letzten Jahren hat sie sich auf redaktionelle Illustration spezialisiert und setzt sich mit wichtigen gesellschaftlichen Themen wie häusliche Gewalt auseinander. Ihre Illustrationen sind in mehreren rumänischen Online-Magazinen erschienen, darunter in Scena9.