Az utolsó éjszaka (Die letzte Nacht / Die Schlange im
Paradies) – (HU 1917); 65 min.
Regie: Jenő Janovics; Mit: Lili Berky, Lászlo Adorján, Vilmos
Lengyel, Mihály Fekete u.a.
Deutsche Zwischentitel; Untertitelung in rumänischer Sprache
Begleitung: Ferenc Darvas (Ungarn)
In
„Az utolsó éjszaka“ steht das Schicksal der
Schauspielerin Gitta im Zentrum der Handlung. Gitta verlässt ihren
Ehemann und Sohn, um zum Theater zurückzugehen. Nach kurzer Zeit
bricht sie in Begleitung eines Schauspielers nach Russland auf und
macht dort Karriere als Kabaretttänzerin, die von zahlreichen
russischen Offizieren vergöttert wird. Als ein Hauptmann sich in
sie verliebt, arrangiert ihr fragwürdiger Schauspielpartner ein
Treffen mit dem Verehrer. Doch Gitta geht nicht auf dessen Avancen
ein. Ihr Begleiter, mit dem sie sich auf den Weg nach Russland
gemacht hatte, verkauft Gittas Schmuck und dann auch Gitta selbst,
um seine Spielschulden zu begleichen. Nach dem Ausbruch des Ersten
Weltkrieges hilft der russische Hauptmann Gitta, Russland zu
verlassen. Nachdem sie in ihrer Heimat angekommen ist, erfährt sie
vom Tod ihres Ehemanns und dem Verschwinden des Sohnes. Sie kann
bald an ihre früheren Erfolge als Schauspielerin anschließen und
als ein junger Mann sich in sie verliebt, erkennt sie in ihm ihren
Sohn.
Die Restaurierung des Filmes wurde durch den italienischen
Filmhistoriker Vittorio Martinelli ermöglicht, der eine Nitratkopie
des Filmes im Bundesfilmarchiv entdeckt hatte. Die
Restaurationsarbeiten wurden durch die Haghefilm Labors in den
Niederlanden durchgeführt, wobei eine bekannte ungarische und die
neu entdeckte deutsche Kopie des Filmes verwendet wurden. Man
entschied sich nach langen Diskussionen schließlich, die deutschen
Zwischentitel im restaurierten Film zu belassen. Leider sind immer
noch der erste und der vierte Akt sowie das Ende des sechsten Aktes
und somit 1/3 des Filmes verschollen. Um die Dramatik des Filmes
nicht zu stören, haben sich die Restauratoren entschlossen, die
ausgelassenen Szenen nicht mit ausführlichen Zwischentiteln zu
erklären. Daher wird an den fehlenden Stellen nur ein kurzer
Verweis eingeblendet.
Ferenc
Darvas – Klavier (Ungarn)
Der Pianist Ferenc Darvas studierte an der Musikfachschule Béla
Bartók und Musikhochschule Ferenc Liszt Klavier und Komposition.
Nach dem Studium folgten Anstellungen als Korrepetitor im
Operettentheater der Stadt Budapest (1969-1974) und als
musikalischer Leiter des Lustspielhauses (1977-1978). Seit 1978 ist
Ferenc Darvas als freiberuflicher Komponist tätig. Er hat die Musik
zu über 150 Theaterstücken, 50 Hörspielen und mehreren
Fernsehfilmen verfasst. Filmmusik, Tanzmusik, sinfonische
Unterhaltungsmusik und Chansons finden sich ebenso in seinem Werk
wieder.
1988 wurde er in Paris für die Musik des Filmes Eldorado
für den Preis der besten Filmmusik nominiert. Neben seiner
musikalischen Tätigkeit ist Darvas sowohl im Kreis von
Mathematikern als auch von Zauberkünstlern als Kopfrechner bekannt.