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14. November 2008, 15.00 Uhr

Tranzit Haus (str. G. Bariţiu 16)

Stummfilm mit Klavierbegleitung: Phantom (1922, R: F.W. Murnau)


 

Nach dem großen Erfolg der „Stummfilmtage“ im letzten Jahr

präsentierte das Deutsche Kulturzentrum Klausenburg auch in diesem

Jahr wieder einen „Tag des Stummfilms“: Gezeigt wurden diesmal zwei

ganz besondere Beispiele für diese frühe Form der Filmkunst des

berühmten Stummfilmregisseurs Friedrich Wilhelm Murnau, „Phantom“

(1922) und „Der letzte Mann“ (1924).

Um 17:00 Uhr zeigten wir:

Phantom (1922)

Der verarmte Bücherwurm und Möchtegern-Dichter

Lorenz Lubota wird eines Tages auf dem Weg zur Arbeit von der

Kutsche der reichen Veronika Harlan angefahren. Der Unfall, aber

auch die Schönheit Veronikas irritieren den tugendhaften Lorenz so

sehr, dass er sich bald in seiner eigenen Traumwelt verliert, in

der sich seine Gedanken nur noch um Veronika drehen und der er

beginnt, gleich einem Phantom nachzujagen. Auch die Liebe zur

schönen Melitta, die Veronika zum Verwechseln ähnlich sieht, kann

ihn nicht von seiner Besessenheit befreien, und so verstrickt er

sich bald in Laster und Schulden, driftet ins Zwielicht der

Kleinkriminalität ab und wird schließlich sogar mitschuldig am Tod

eines Menschen...

Der Film, der auf der gleichnamigen Erzählung von Gerhart

Hauptmann beruht, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des

filmischen Expressionismus in Deutschland. Die Rolle der Veronika /

Melitta wird von der Schauspielerin Lya de Putti verkörpert; sie

war die Tochter eines italienischstämmigen Vaters und einer

ungarischen Mutter und verbrachte ihre Kindheit auf dem Landgut

ihrer Eltern in der Nähe von Klausenburg.

 

 

Musikalisch untermalte den Film der Pianist und

Komponist Uwe Oberg (Wiesbaden), der sich besonders durch seine

Vertonungen von Stummfilmen bereits in ganz Deutschland einen Namen

gemacht hat. In Klausenburg begleitete er Friedrich Wilhelm Murnaus

Filme live am Klavier, um damit etwas von der ganz besonderen

Atmosphäre dieser alten Filmvorführungen in den Saal zu holen.