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23. November 2006, 14.00 Uhr

Sala Europa - Casa de Cultură a Studenţilor (Piaţa Lucian Blaga 1-3)

Symposium: Plattenbauten, Politik und Planung - zur Veranstaltungsreihe "Blockviertel im 21. Jahrhundert"


 

Am 23. November 2006 fand eine Podiumsdiskussion zum Thema

Hochhaussiedlungen im Spannungsfeld von Stadtplanung, Politik und

sozialem Alltag statt. Das Symposium wollte zu einem

gedanklichen Austausch anregen. In der gemeinsamen Diskussion von

Architekten, Soziologen, Künstlern und Städteplanern sollten

verschiedene Standpunkte dargelegt werden. Gleichzeitig sollte aber

auch die Möglichkeit der Entdeckung neuer Perspektiven geboten

werden. Die Podiumsdiskussion fand in deutscher, rumänischer und

französischer Sprache mit Simultanübersetzung statt.

Die Errichtung von Großraumsiedlungen seit der zweiten Hälfte

des 19. Jahrhunderts stellt eine wichtige Etappe in der Entwicklung

der Städte in Frankreich und Deutschland dar. Als Wohnstätte für

die neuen Arbeitskräfte, welche die forcierte Industrialisierung

forderte, errichtet, siedelten sich in den neuen Wohnvierteln vor

allem ländliche Bevölkerung und ausländische Arbeitskräfte an. Die

wirtschaftliche Rezession und die großen politischen wie

gesellschaftlichen Veränderungen treffen heute in besonderem Ausmaß

die Menschen in den Hochhaussiedlungen.

Die Frage Hochhaussiedlungen ist heute ein sehr wichtiges Thema

in Frankreich und Deutschland, spiegeln doch die Massenquartiere in

zugespitzter Art und Weise die wirtschaftlichen wie politischen

Umwälzungen und Probleme, mit denen sich die westlichen

Gesellschaften konfrontiert sehen, wieder. In Rumänien sind die

Trabantenstädte sehr zahlreich und von großem Ausmaß. Noch gelten

sie im Gegensatz zu Deutschland und Frankreich als attraktive

Wohnviertel für Studenten und die Mittelklasse. Anders als im

französischen und deutschen Fall findet in Rumänien bislang kaum

eine systematische Stadtentwicklung basierend auf langfristigen

Konzepten statt. Die gegenwärtige Entwicklung wird vielmehr von

einem architektonischen Wildwuchs beherrscht, dem die städtische

Verwaltung keine schlüssigen Stadtplanungskonzepte entgegenzusetzen

hat.

Mit der Wahl eines neuen Bürgermeisters 2004 in Klausenburg hat

seitens der Stadtverwaltung ansatzweise und vermehrt eine

Auseinandersetzung mit dem Thema Stadtplanung stattgefunden. Mit

dem Projekt soll eine noch intensivere Beschäftigung mit dem Thema

in Klausenburg angestoßen werden. Den Bürgern der Stadt

Klausenburg, die Stadtverwaltung aber auch die Studierenden der

technischen Studiengänge sollen auf verschiedenen Wegen angeregt

werden, über die künftige Gestaltung ihrer Stadt nachzudenken und

sich mit dem Problem der Hochhaussiedlungen

auseinanderzusetzen.