Die Germanisten Klausenburgs waren unterwegs! Einige von ihnen sind
zu Fuß durch Siebenbürgen gewandert, andere haben sich per Buch auf
den Weg durch zweitausend Jahre Literatur gemacht. Was sie dabei
herausgefunden haben, das war am Donnerstag, den 11. Juni 2009, ab
18.00 Uhr im Deutschen Forum Klausenburg zu sehen und zu hören!
Unter dem Motto „Heute an mir, morgen an Dir“ wurde an diesem
Abend zunächst eine Ausstellung von Fotografien einer Exkursion ins
ländliche Siebenbürgen eröffnet. Vom 15.-17.5. haben sich
Germanistikstudenten aus Kronstadt und Klausenburg mit den
Bosch-Lektoren Otto Schnelzer und Rasmus Althaus und dem
Klausenburger Fotografen Rafael Oros in Schäßburg (Sighisoara),
Wolkendorf (Vulcan), Trappold (Apold) und Schaas (Saes) auf
Spurensuche gemacht: Was bleibt an kulturellen Spuren der Sachsen
nach den Abwanderungswellen? Wer wohnt in den ehemals sächsischen
Höfen? Wer bewirtschaftet die Felder? Wie haben sich die
protestantischen Gemeinden verändert? In welchem Zustand sind die
stolzen Wehrkirchen von einst?
Im Anschluss daran begaben sich dann vier Studentinnen und
Studenten aus Deutschland und Rumänien lesend und schauspielernd
unter dem Titel „Reisewege in den Osten“ auf eine literarische „Ost“
-Spurensuche von Ovid bis Mircea Eliade. Denn ob freiwillig oder
unfreiwillig, ob alleine oder gemeinsam, ob mit schwerem Tross oder
leichtem Gepäck, ob mit gutem oder schlechtem Ausgang, ob in der
Antike, im Mittelalter oder im 20. und 21. Jahrhundert – zu allen
Zeiten, aus den unterschiedlichsten Gründen und auf alle nur
vorstellbaren Arten und Weisen sind die Menschen seit Jahrtausenden
aus dem Westen in den Osten Europas gereist, und mindestens genauso
lange ist es auch her, dass die Schriftsteller und Dichter von
diesen Reisen erzählt haben. Mit Texten von Ovid, Mircea Eliade,
Nikolaus Lenau, Christoph Ransmayr, Dieter Schlesak und dem
Nibelungenlied versuchten die Vier an diesem Abend nun eine Antwort
auf die alte Frage zu finden: Warum wollten Menschen, warum sollten
oder mussten Menschen, und was bedeutet es eigentlich genau, in den
„Osten“ zu reisen? – Kommen Sie und reisen Sie mit!