Tobias Zielony (*1973 in Wuppertal, lebt in Leipzig) ist in den
letzten Jahren mit seiner Fotoserie Behind the Block (2001-04)
aufgefallen. Behind the Block zeigt Jugendliche aus Vororten
europäischer Städte wie Marseille, Bristol und Halle-Neustadt, die
sich zwischen Arbeitslosigkeit und Kleinkriminalität bewegend, im
öffentlichen Raum ihrer trostlosen Wohngegend die Zeit totschlagen.
Sie leben an Orten, welche sich in ihrer urbanen Struktur nur wenig
unterscheiden und alle hohe Arbeitslosenraten sowie ein hohes
Gewalt- und Kriminalitätspotential aufweisen. Tobias Zielony
beobachtet diese sich selbst überlassene Generation nicht als „
unsichtbarer Beobachter“, sondern verbringt viel Zeit mit den
Jugendlichen, die er fotografiert. Das Ergebnis seiner Arbeit sind
Porträtaufnahmen, Gruppenbilder, aber auch Architekturfotografien
und Detailaufnahmen, die sich in einer unbestimmten Zone zwischen
inszeniert und einfach beobachtet bewegen und dabei beinahe
filmische Qualität erreichen. Tobias Zielony geht es nicht darum
die sozialen Missstände aufzudecken und anzuklagen. Vielmehr will
er zeigen wie sich die Protagonisten in ihrem Umfeld bewegen, wie
sie den öffentlichen Raum besetzen und welche Posen sie dabei
einnehmen. Im Rahmen des Projektes „Hochhaussiedlungen im 21.
Jahrhundert“ hatte Tobias Zielony im September 2006
Klausenburg erkundet. Ausgewählte Arbeiten, die während des
Aufenthalts entstanden, waren gemeinsam mit den anderen
Fotografien der Ausstellung Behind the Block in Klausenburg zu
sehen.
Die Ausstellung fand im Rahmen des Projektes "Hochhaussiedlungen
im 21. Jahrhundert statt". Das Projekt wurde vom Centre Culturel
Francais Cluj und dem Deutschen Kulturzentrum Klausenburg
durchgeführt und aus Mitteln des Elysée Fond, dem Fond für
deutsch-französische Kooperationsprojekte in Drittländern,
finanziert.