„Bilder lernen laufen, indem man sie herumträgt“ - das ist das
Motto des Daumenkinographen Volker Gerling. Ein Daumenkino ist
weder Buch noch Film. Es ist eine mehr als 200 Jahre alte Technik,
die als Vorläufer des Kinofilms gesehen werden kann. In einem Buch
werden Bilder so hintereinander gesetzt, dass sie, wenn man die
Seiten mit dem Daumen umblättert, vor den Augen der Zuschauer den
Eindruck eines Films erzeugen.
Volker Gerling ist einer der bekanntesten Daumenkino-Künstler in
Deutschland. Während seines Regie- und Kamerastudiums an der
Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf" in
Potsdam-Babelsberg von 1993-2003 entdeckte der Künstler die
Schnittstelle zwischen Fotografie und Film und begann, sich mit
fotografischen Daumenkinos zu beschäftigen.Für Volker Gerling
bietet das Daumenkino die beste Möglichkeit, Geschichten zu
erzählen. Dabei arbeitet er vor allem mit Porträts von Menschen und
Orten. Die 36 Bilder eines Daumenkinos blättert er während einer
Vorstellung unter einer Kamera um, die die Bilderserie auf eine
Leinwand projiziert. Somit wird aus dem Daumenkino richtiges, „
großes" Kino und die Medien Film, Fotografie und Performance
verbinden sich zu einem völlig neuen Genre.
Die Veranstaltung in Klausenburg wurde im Rahmen der
Veranstaltungsreihe KaffeeKulTour, die vom Centre Culturel Francais
Cluj-Napoca koordiniert wurde, präsentiert.