Eginald Schlattner und Joachim Wittstock, die beiden bekannten
rumäniendeutschen Autoren, lasen in Klausenburg Passagen aus ihren
jüngsten Romanen ("Das Klavier im Nebel” bzw. "Die uns angebotene
Welt“), die sich um ihre Studienzeit in Klausenburg drehen.
Eginald Schlattner, der 1933 geborene evangelische Pfarrer und
Schriftsteller, wurde mit seinen autobiografischen Romanen
international bekannt, und seine Bücher wurden in mehrere Sprachen
übersetzt. In seinem jüngsten Roman "Das Klavier im Nebel" (2005)
erzählt er die Geschichte des jungen Fabrikantensohns Clemens aus
Schäßburg, der alles verloren hat: Der Vater ist im Gefängnis, die
Mutter verschollen, Clemens arbeitet in einer Porzellanfabrik und
besucht die Abendschule. Als er der Rumänin Rodica begegnet,
sprengt die Liebe alle Grenzen und Clemens wird zwischen seiner
sächsischen Bürgerlichkeit und den alles überragenden Gefühlen für
Rodica hin- und hergerissen.
Joachim Wittstock wurde 1939 in Hermannstadt geboren und
arbeitete als Deutschlehrer und Bibliothekar in Heltau und
Hermannstadt. Heute ist er als freiberuflicher Schriftsteller
tätig. Er veröffentlichte neben kultur- und literaturhistorischen
Büchern und Studien zahlreiche Bände mit Erzählungen und Kurzprosa.
Die Handlung seines 2007 erschienenen Romans "Die uns angebotene
Welt. Jahre in Klausenburg" spielt in den Jahren 1956 – 1960 und
ist eine umfassende Darstellung der umstrittenen Anfangsjahre der
rumänischen Volksrepublik und der Aufbaujahre einer neuen
Gesellschaftsordnung im Rumänien der Nachkriegszeit. Der Anlass für
dieses detaillierte Bild sind seine in Klausenburg verbrachten
Studienjahre.
Die Lesung wurde präsentatiert und moderiert von Dr. Konrad
Gündisch (Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg). Der
Hermannstädter Historiker war in den 80er Jahren nach Deutschland
ausgesiedelt und ist zur Zeit als leitender wissenschaftlicher
Direktor im Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen
im östlichen Europa in Oldenburg tätig.
Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit dem Demokratischen
Forum der Deutschen in Klausenburg, dem Bundesinstitut für Kultur
und Geschichte der Deutschen in Europa (Oldenburg) sowie dem
Deutschen Institut der Fakultät für Europastudien der
Babeş-Bolyai-Universität organisiert.