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16. November 2007, 17.00 Uhr

Tranzit Haus (str. G. Bariţiu 16)

Stummfilm mit Begleitung: The Three Ages (Die drei Zeitalter) - (USA 1923); R: Edward F. Cline


 

 

The Three Ages (Die drei Zeitalter) - (USA 1923); 60

min.

Regie: Edward F. Cline; Mit: Buster Keaton, Margaret Leahy,

Wallace Beery

Englische Zwischentitel

 

Begeitung: RadioMentale (Frankreich)

Liebe in der Steinzeit, im antiken Rom und im "modernen

Zeitalter" (USA der 1920er Jahre): In allen drei Epochen muss der

schwächliche Buster um die Beziehung zu seiner schönen Geliebten

kämpfen. Die Geschichten laufen dabei stets nach demselben Muster

ab. Buster wirbt um ein Mädchen, wird aber von dessen Eltern

abgewiesen, da sein Nebenbuhler stärker (Steinzeit), mächtiger

(Antikes Rom) oder reicher (heute) ist. Eine Fülle brillanter Gags

machen diese heiterunbeschwerte Komödie zu einem der

bemerkenswertesten Filme des amerikanischen Komikers.

„Three Ages“ ist die erste abendfüllende Stummfilmkomödie von

Buster Keaton. Der Film galt lange als verschollen. Erst 1954 wurde

eine Kopie entdeckt, die aufgrund der Zersetzung des

Nitratfilm-Materials deutliche Schäden aufwies. Bis heute liegt „

Three Ages“ nur in dieser beschädigten Fassung vor. Von den drei

erfolgreichsten Filmkomikern ihrer Zeit war Buster Keaton nach

Charlie Chaplin und Harold Lloyd der letzte, der von Kurzfilmen zum

abendfüllenden Format wechselte. Mit „Three Ages“ blieb er dabei

dem "comicartigen" Stil seiner Kurzfilme treu.

RadioMentale bewegt sich bei seiner Begleitung zwischen

klassischer und elektronischer Musik sowie dem Jazz. Es werden

unter anderem Stücke von Jon Brion aber auch Hip-Hop-Stücke von

Daedelus, MF Doom, oder Kid Koala zusammengefügt, welche die

zahlreichen komischen Szenen mit einer Extraportion Humor

unterstützen. Titel von Gong Gong, Jonny Greenwood (Mitlglied von

Radiohead) oder François de Roubaix geben der Slapstick und

Stummfilmkomödie eine eigene neue Note.

 

 

RadioMentale – Cinémix (Frankreich)

Das Cinémix, die Unterlegung von Stummfilmen mit elektronischer

Musik, entdecken derzeit zahlreiche DJs und Künstler aus dem

Bereich der elektronischen Musik neu. Das Duo RadioMentale, das zu

den Pionieren und Erfindern des Cinémix gehört, hat an zahlreichen

Orten und bei Festivals bislang zu Stumm- und Spielfilmen aufgelegt

u.a. bei den Nuits Sonores in Lyon, während Rencontres

Cinématographiques in St. Denis und im Atheneum in Dijon. Die von

RadioMentale begleiteten Spiel- und Stummfilme haben gemeinsame

Thematiken wie der Traum, die Halluzination, Hypnose und die Frage

der Wahrnehmung, welche dem Duo erlauben, sich von der Handlung des

Filmes zu entfernen und die Vorstellung der Zuschauer

anzuregen.

RadioMentale wurde 1992 gegründet und war ursprünglich eine

Radiosendung, in der Jean-Yves Leloup und Eric Pajot die Zuschauer

auf eine musikalische Reise von zwei Stunden mitnahmen. Seitdem

sind sechs Jahre vergangen, in denen RadioMentale einen wahren

Kultstatus erlangt hat. Die Künstler wandeln zwischen den

Disziplinen und Orten und sind unter anderem im Centre Pompidou,

dem Palais de Tokyo, der Fondation Cartier und während der

Documenta aufgetreten. Sie haben Konzerte und Performances im

Rahmen der Cité de la Musique, dem Festival Aquaplanning und

während des Filmfestivals in Cannes 2005 durchgeführt.

Seit dem Jahr 2000 hat RadioMentale unter anderem zu den Filmen „

Kairo“ (R: Kyoshi Kurosawa), „Element of crime“ (R: Lars Von

Trier), „Fight Club“ (R: David Fincher) gearbeitet. Einen weiteren

Schwerpunkt bildete die künstlerische Arbeit mit dadaistischen

Kurzfilmen vom Beginn der 20. Jahrhunderts (R: Man Ray, Fernand

Léger, Marcel Duchamp, Hans Richter) und mit dem Videokünstlern

Eric Pajot und Dominique Gonzales-Foerster.