The Three Ages (Die drei Zeitalter) - (USA 1923); 60
min.
Regie: Edward F. Cline; Mit: Buster Keaton, Margaret Leahy,
Wallace Beery
Englische Zwischentitel
Begeitung: RadioMentale (Frankreich)
Liebe in der Steinzeit, im antiken Rom und im "modernen
Zeitalter" (USA der 1920er Jahre): In allen drei Epochen muss der
schwächliche Buster um die Beziehung zu seiner schönen Geliebten
kämpfen. Die Geschichten laufen dabei stets nach demselben Muster
ab. Buster wirbt um ein Mädchen, wird aber von dessen Eltern
abgewiesen, da sein Nebenbuhler stärker (Steinzeit), mächtiger
(Antikes Rom) oder reicher (heute) ist. Eine Fülle brillanter Gags
machen diese heiterunbeschwerte Komödie zu einem der
bemerkenswertesten Filme des amerikanischen Komikers.
„Three Ages“ ist die erste abendfüllende Stummfilmkomödie von
Buster Keaton. Der Film galt lange als verschollen. Erst 1954 wurde
eine Kopie entdeckt, die aufgrund der Zersetzung des
Nitratfilm-Materials deutliche Schäden aufwies. Bis heute liegt „
Three Ages“ nur in dieser beschädigten Fassung vor. Von den drei
erfolgreichsten Filmkomikern ihrer Zeit war Buster Keaton nach
Charlie Chaplin und Harold Lloyd der letzte, der von Kurzfilmen zum
abendfüllenden Format wechselte. Mit „Three Ages“ blieb er dabei
dem "comicartigen" Stil seiner Kurzfilme treu.
RadioMentale bewegt sich bei seiner Begleitung zwischen
klassischer und elektronischer Musik sowie dem Jazz. Es werden
unter anderem Stücke von Jon Brion aber auch Hip-Hop-Stücke von
Daedelus, MF Doom, oder Kid Koala zusammengefügt, welche die
zahlreichen komischen Szenen mit einer Extraportion Humor
unterstützen. Titel von Gong Gong, Jonny Greenwood (Mitlglied von
Radiohead) oder François de Roubaix geben der Slapstick und
Stummfilmkomödie eine eigene neue Note.
RadioMentale – Cinémix (Frankreich)
Das Cinémix, die Unterlegung von Stummfilmen mit elektronischer
Musik, entdecken derzeit zahlreiche DJs und Künstler aus dem
Bereich der elektronischen Musik neu. Das Duo RadioMentale, das zu
den Pionieren und Erfindern des Cinémix gehört, hat an zahlreichen
Orten und bei Festivals bislang zu Stumm- und Spielfilmen aufgelegt
u.a. bei den Nuits Sonores in Lyon, während Rencontres
Cinématographiques in St. Denis und im Atheneum in Dijon. Die von
RadioMentale begleiteten Spiel- und Stummfilme haben gemeinsame
Thematiken wie der Traum, die Halluzination, Hypnose und die Frage
der Wahrnehmung, welche dem Duo erlauben, sich von der Handlung des
Filmes zu entfernen und die Vorstellung der Zuschauer
anzuregen.
RadioMentale wurde 1992 gegründet und war ursprünglich eine
Radiosendung, in der Jean-Yves Leloup und Eric Pajot die Zuschauer
auf eine musikalische Reise von zwei Stunden mitnahmen. Seitdem
sind sechs Jahre vergangen, in denen RadioMentale einen wahren
Kultstatus erlangt hat. Die Künstler wandeln zwischen den
Disziplinen und Orten und sind unter anderem im Centre Pompidou,
dem Palais de Tokyo, der Fondation Cartier und während der
Documenta aufgetreten. Sie haben Konzerte und Performances im
Rahmen der Cité de la Musique, dem Festival Aquaplanning und
während des Filmfestivals in Cannes 2005 durchgeführt.
Seit dem Jahr 2000 hat RadioMentale unter anderem zu den Filmen „
Kairo“ (R: Kyoshi Kurosawa), „Element of crime“ (R: Lars Von
Trier), „Fight Club“ (R: David Fincher) gearbeitet. Einen weiteren
Schwerpunkt bildete die künstlerische Arbeit mit dadaistischen
Kurzfilmen vom Beginn der 20. Jahrhunderts (R: Man Ray, Fernand
Léger, Marcel Duchamp, Hans Richter) und mit dem Videokünstlern
Eric Pajot und Dominique Gonzales-Foerster.