Nach dem großen Erfolg der „Stummfilmtage“ im letzten Jahr
präsentierte das Deutsche Kulturzentrum Klausenburg auch in diesem
Jahr wieder einen „Tag des Stummfilms“: Gezeigt wurden diesmal zwei
ganz besondere Beispiele für diese frühe Form der Filmkunst des
berühmten Stummfilmregisseurs Friedrich Wilhelm Murnau, „Phantom“
(1922) und „Der letzte Mann“ (1924).Um 20:00 Uhr zeigten wir:
Der letzte Mann (1924)
Ein alternder Hotelportier, der seit vielen Jahren seinen Dienst
an der Tür des „Hotel Atlantic“ verrichtet, erleidet eines Tages
beim Hochheben eines schweren Koffers einen plötzlichen
Schwächeanfall. Daraufhin wird er vom Hoteldirektor in die
Herrentoilette versetzt und ein neuer, jüngerer Portier übernimmt
seinen früheren Arbeitsplatz. Der alte Portier kann diese
Demütigung nicht verwinden, sodass er eines Nachts seine alte
Uniform stiehlt und von nun an ein Doppelleben führt: Tagsüber
verrichtet er seinen Dienst in der Hoteltoilette, doch nach
Feierabend zieht er heimlich seine Uniform wieder an und täuscht
damit seiner Familie und seinen Nachbarn vor, es sei alles wie
früher. Doch sein Schwindel bleibt nicht lange unentdeckt...
Der Film, der als einer der Höhepunkte des deutschen Stummfilms
gilt, lief unter dem Titel „The Last Laugh” auch erfolgreich in den
USA; er verhalf dem Schauspieler Emil Jannings, der später an der
Seite von Marlene Dietrich in dem Film „Der Blaue Engel”
weltberühmt wurde und der hier den Hotelportier verkörpert, zum
entscheidenden Durchbruch.
Musikalisch untermalte den Film der Pianist und Komponist Uwe
Oberg (Wiesbaden), der sich besonders durch seine Vertonungen von
Stummfilmen bereits in ganz Deutschland einen Namen gemacht hat. In
Klausenburg begleitete er Friedrich Wilhelm Murnaus Filme live am
Klavier, um damit etwas von der ganz besonderen Atmosphäre dieser
alten Filmvorführungen in den Saal zu holen.