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26. August 2011, 00.00 Uhr - 26. August 2011, 17.00 Uhr

Deutsches Kulturzentrum Klausenburg (str. Universităţii 7-9)

Workshop für Jugendliche im Rahmen des Projektes "Unangepasst, na und? - Zivilcourage gestern und heute"


 

Im Rahmen des trinationalen Projektes "Unangepasst, na und?"

beschäftigten sich sieben Jugendliche aus Rumänien von November

2007 bis Februar 2008 mit herausragenden  Persönlichkeiten der

politischen Opposition in den 80er Jahren. In einer zweimonatigen

Vorbereitungsphase führten die Teilnehmer Zeitzeugengespräche und

Recherchen zum Thema "Zivilcourage im Kommunismus" durch. Während

einer 10-tägigen Begegnung in Berlin und Potsdam tauschten sich die

Teilnehmer über das Thema "Zivilcourage in der Vorwendezeit" aus

und führten ihre Recherchen weiter. Anhand ihrer Arbeitsergebnisse

konzipierten die Teilnehmer eigenständig Projekttage für Schüler

und führten diese in ihren eigenen Ländern durch.

Die sieben teilnehmenden Jugendlichen aus Rumänien gingen im

Rahmen des Workshops am 14. und 15. Dezember 2007 der Frage nach,

welche Menschen in ihrem Land in der Vorwendezeit Zivilcourage

gezeigt haben. In Gesprächen mit Zeitzeugen, durch eigenständige

Recherchen und in einem Workshop beschäftigten sie sich mit der

kommunistischen Repression im jeweiligen Land und den Aktivitäten

der ausgewählten Zeitzeugen.

Als einen Höhepunkt des Workshops besuchten die Jugendlichen

die für ihren Mut bekannte Menschenrechtsaktivistin Doina Cornea.

Die hierzulande berühmteste regimekritische Intellektuelle der 80er

Jahre veröffentlichte unter anderem mehr als 30 Beiträge im "Radio

Freies Europa" unter dem Titel "Brief an diejenigen, die nicht

aufgehört haben zu denken". Sie setzte sich für mehr Freiheit, für

die Rechte der Minderheiten, für die Reform der Bildung und

letztendlich - wie sie sagt - für die Wahrheit ein. Die heute

80-jährige Französischdozentin wurde wegen ihrer politischen

Tätigkeit vom Dienst suspendiert, war Drohungen, Verhören,

Inhaftierung und Prügel ausgesetzt und stand jahrelang unter

Hausarrest. Ihre Motti heißen "Unsere Freiheit kommt nicht von

selbst" und "Die Demokratie ist ein System, auf welches man von

morgens bis abends aufpassen muss". Sie blieb auch nach 1989

gesellschaftlich aktiv und gilt in den Augen vieler Rumänen als

eine moralische Autorität.

Das Projekt wurde vom Miphgasch e.V. Berlin in Kooperation

mit dem Deutschen Kulturzentrum Klausenburg organisiert.