Vor 20 Jahren wurde die offizielle Wiedervereinigung Deutschlands
unter großem Jubel am Brandenburger Tor gefeiert. Die Deutsche
Einheit manifestierte den Sieg einer Bewegung, die nicht nur in
Berlin und Leipzig, sondern auch in Bukarest und Klausenburg auf
den Straßen für einen Wechsel kämpfte. Doch erste Anzeichen des
Wandels waren bereits Jahre zuvor zu sehen. Besonders
Kulturschaffende vermochten es, subtile Kritik an den herrschenden
Verhältnisse in ihren Werken zu artikulieren. Im vorrevolutionären
Film sowohl in der DDR als auch in Rumänien wurden grandiose Werke
geschaffen, die hochwertige Filmästhetik nicht selten mit sanfter
aber nachhaltiger Systemkritik verbanden – und dadurch Opfer der
staatlichen Zensur wurden. „Kellerfilme“ nannte man diese Filme in
Ostdeutschland, da sie ungesehen in den Kellern der Behörden
verschwanden. Heute oftmals vergessen erinnern wir an einige dieser
verbotenen und zum Teil wiederentdeckten Filme.
Im Rahmen der Filmreihe diskutieren Cornelia Klauß und Pavel
Azap am Mittwoch, 6.10. über "Filmzensur in Rumänien und der DDR".
Cornelia Klauß arbeitete selbst bei der DDR-Filmproduktionsfirma
DEFA und gilt als ausgemachte Expertin der Filmproduktion der DDR.
Sie arbeitet als Autorin und Kuratorin und lebt in Berlin.
Pavel Azap schreibt für die Zeitschrift "Tribuna" und
beschäftigte sich nicht nur durch seine journalistische Tätigkeit
intensiv mit der Zensur im rumänischen Film.