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26 august 2011, ora 15.00

Kunstmuseum (P-ţa Unirii 30)

Vernissage: "Otto Dix - Kritische Grafik 1920 - 1924"


 

„Entweder ich werde berüchtigt oder berühmt“, sagte der junge

Otto Dix einmal. Er ist beides geworden. Am 2. Dezember 1891 im

thüringischen Gera-Untermhaus geboren, am 25. Juli 1969 in Singen

am Hohentwiel nahe dem Bodensee gestorben, ist er als Maler und

Zeichner heute weltweit bekannt und gilt vor allem mit seinen

ausdrucksstarken, ungeschönten Darstellungen von Krieg, Armut und

menschlichem Leid als einer der wichtigsten deutschen Künstler des

Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit.

Vom 14. bis zum 31. Mai veranstaltete das Deutsche Kulturzentrum

Klausenburg in Kooperation mit dem Institut für Auslandsbeziehungen

(ifa) im Kunstmuseum Klausenburg die Ausstellung „Otto Dix -

Kritische Grafik 1920-1924“. Gezeigt wurden die Radierfolge „Der

Krieg“ von 1924 sowie weitere Grafiken, die zwischen 1920 und 1924

entstanden sind. Insgesamt waren im Rahmen dieser in Rumänien

bislang einzigartigen Ausstellung 86 Radierungen und Lithografien

von Otto Dix, einem der bedeutendsten deutschen Künstler der ersten

Hälfte des 20. Jahrhunderts, in Klausenburg zu sehen.

Vor allem das unmittelbare Fronterlebnis des Ersten Weltkrieges

war für den Maschinengewehr­schützen Otto Dix so gravierend, dass

es ihn ein Leben lang verfolgte und sein Schaffen nachhaltig

beeinflusste. Allein über 600 Zeichnungen sind von 1915 bis 1918 an

verschiedenen Kriegsschauplätzen in Belgien, Frankreich und

Russland entstanden. Diese vor Ort aufgenommenen zeichnerischen

Protokolle von hoher künstlerischer Qualität bildeten zusammen mit

den persönlichen Erinnerungen an das Kriegsgeschehen später die

Basis für ein grandioses Radierwerk, das 1924 von Karl Nierendorf

in Berlin heraus­gegeben wurde: „Der Krieg“. Dieser aus 50 Blättern

bestehende, oft mit den „Desastres de la Guerra“ von Francisco de

Goya in Verbindung gebrachte Zyklus liefert dabei nicht nur eine

authentische, erschütternde Schilderung des grauen­haften

Grabenkampfes in den Materialschlachten des Ersten Weltkrieges,

sondern demaskiert auch in abschreckender Weise den Moloch Krieg

als solchen. Die Radierfolge, die unter den Hauptwerken des Dix’s

chen Oeuvres einen besonderen Rang einnimmt, stand damit auch im

Mittelpunkt der Ausstellung.

Die Vernissage der Ausstellung „Otto Dix – Kritische Grafik

1920-1924“ fand am 14. Mai 2009 um 19:00 Uhr im Kunstmuseum

Klausenburg statt. Wiebke Trunk aus Stuttgart führte an diesem

Abend die Besucherinnen und Besucher mit einer kurzen Einführung an

die Werke von Otto Dix heran. Sie ist selbst Künstlerin,

unterrichtet an der Filmakademie Ludwigsburg und an der

Fachhochschule für Kunsttherapie Nürtingen und versteht sich selbst

als „Kunstvermittlerin“, die ihren Zuhörern auch die Werke anderer

Künstlerinnen und Künstler nahebringen möchte.